Produkt- und Verfahrensentwicklung eines multifunktionalen,
hochdämmenden, wärmebrückenreduzierten Moduls als
Innendämmung für Gebäude – MuDäMo​

Laufzeit

Träger

Kennzeichen

Ansprechpartner

Konsortium

07/2020 – 12/2022

VDI/VDE-IT; ZIM Verbundvorhaben

16KN080532

Dipl.-Wirtsch.-Ing. Stefan Krause

  • TU Dortmund

  • WETABO GmbH

  • Ivo Gehre Aktustik und Trockenbau GmbH

Reduzierung des Wandaufbaus durch Einsatz von VIP
Prozesssteuerung Anwendungsfall 3: Raumkühlung mit PCM-Speichermaterialien
Labordemonstrator Anwendungsfall 3
Klimakammer mit Demonstratoren für Beprobung

Gesamtziel des Vorhabens ist die Produkt- und Verfahrensentwicklung eines multifunktionalen, hochdämmenden, wärmebrückenreduzierten Moduls für die Innendämmung von Gebäuden. Hierfür übernimmt das ISE die konzeptionelle Bauelemententwicklung sowie die Entwicklung des Aufbaus eines innovativen Moduls und Untersuchungen zu  Integrationsmöglichkeiten regenerativ erzeugter Energieströme. Die Technische Universität Dortmund übernimmt die konzeptionelle Werkstoff- und Verfahrensentwicklung des innovativen Bauelements mittels simulativer und labortechnischer Untersuchungen. Die Entwicklung einer anforderungsgerechten energieeffizienten Gebäudeklimatisierung in Kombination mit der hochwärmegedämmten Innenausbauplatte übernimmt WETABO. Gehre ist für die Produkt- und Verfahrensentwicklung einer Fügetechnik und den Aufbau des innovativen Moduls verantwortlich. Das zu entwickelnde innovative Modul MuDäMo zeichnet sich gegenüber dem Stand der Technik durch einen funktionalen Wandaufbau, einer platzsparenden Bauweise, durch Verwendung hochdämmender VIP, energieeffizientes Heizen sowie Kühlen und einen hohen Vorfertigungsgrad durch die Modulbauweise aus.

Die Kombination einer Gipskarton-Ausbauplatte mit einem Glasfaser-VIP ermöglicht die Erreichung von Passivhausstandard-U-Werten gemäß EnEV 2016 mittels alleiniger Innenwanddämmung und übertrifft damit den Stand der Technik wesentlich.

Die Integration einer Strahlungsheizung (Kapillarrohrmatte / Folienheizung) in die hochgedämmte Trockenbauplatte führt zu einer multifunktionalen hochgedämmten Gipskarton-Platte mit gesteigerter Energieeffizienz für Heiz- und Kühlanwendungen im Trockenbau und stellt auf dem Markt ein Alleinstellungsmerkmal dar. Damit lässt sich zusammenfassend sagen, dass das im Vorhaben zu entwickelnde multifunktionale, wärmebrückenreduzierte, hochdämmende Modul, bestehend aus: GlasfaserVIP, Strahlungsheizung und Trockenbau-Gipskartonplatte, einen wesentlichen technischen Fortschritt auf dem Markt der  Wärmedämmung darstellt und einen wesentlichen Beitrag zur Erreichung der klimapolitischen Ziele des Pariser Klimaabkommens leistet.
 
Die beabsichtigten technologischen Entwicklungen des Projektes sind:
 
  • konzeptionelle Lösungstechnologie zur Verbesserung der Energieeffizienz von Bestandsgebäuden mit dem Ziel der  erheblichen Reduzierung des Energieverbrauches bei gleichzeitiger Nutzung alternativer Energieströme und steigender Nutzer-Komfortabilität
  • Simulationstechnologie zur Entwicklung bauphysikalischer Lösungen (Gefrierpunktberechnung, Schallschutz) unter  Einbeziehung der Verwendbarkeit von Glasfaser-VIP sowie die Entwicklung energetischer Anforderungen und labortechnischer Untersuchungen
  • Produkt- und Verfahrensentwicklung für ein innovatives, multifunktionales, hochdämmendes, wärmebrückenreduziertes Modul im Bauwesen (Innendämmung) sowie die dazugehörige Fertigungs-, Füge- und Montagetechnologien
  • Entwicklung einer anforderungsgerechten energieeffizienten Gebäudeklimatisierung in Kombination mit der  hochwärmedämmenden Innenausbauplatte durch Kombinationsmöglichkeiten Folienheizung / Kapillarrohrmatte in Kombination mit Photovoltaik / Solarthermie

Im Ergebnis der wissenschaftlichen Versuchsdurchführungen wurden die im Projekt angestrebten Parameter für die 4 Anwendungsfälle erfolgreich nachgewiesen und werden wie folgt zusammengefasst:

  • signifikant gesteigerte Energieeffizienz durch verbesserte U-Werte (ca. 0,1 W/m²/K)
  • hochdämmend – Verwendung von Glasfaser-VIP (WLF ca. 2,5 mW/mK)
  • schlanker Wandaufbau – größeres Nutzvolumen
  • Wärmebrückenminimierung
  • Integration einer Strahlungsheizung
    • Kapillarrohrmatte – selbstklimatisierend (aktive Klimatisierung)
    • Folienheizung – in Kombination mit regenerativer Energie (Photovoltaik)
  • vorgefertigte Module – minimierter Montageaufwand im Vergleich zu Lösungen ohne modularen Aufbau
  • konstruktive Anpassung
  • gesteigerte Effektivität der Strahlungsheizung
Ergebnisse Demonstratorbeprobung